S1 Außenring

2006 eröffnete die Wiener Außenringschnellstraße, welche eine Umfahrung von Vösendorf bis nach Schwechat ermöglichen und eine Verkehrsentlastung der Stadt Wien bringen sollte. Das Büro Anna Detzlhofer nahm sich im Zeitraum von 1996 bis 2001 der Planung an und begleitete zwischen 2001 und 2006 die Ausführung. Das Projekt setzte einen markanten Grundstein in der Arbeit des Büros Anna Detzlhofer, welches später gemeinsam mit Sabine Dessovic zu DnD Landschaftsplanung werden sollte.

Ziel des landschaftsgestalterischen Leitbildes war die Schaffung von Landschaftsformationen aus dem Masseüberschuss, der beim Straßenbau entstand. Durch diverse Tieflagen und die generelle Eintiefung von weiten Streckenbereichen der S1 wurde ein hoher Massenüberschuß ausgewiesen, deren Deponierung und Verfuhr eine beachtliche Umweltbelastung bedeutetet hätte. Die Einbindung der Straße in die Landschaft soll durch großmaßstäbliche, skulpturale Erdstätten nachhaltig gesichert werden. Diese Anhäufungen schufen eine Akzeptanz seitens der anrainenden Bevölkerung, der Auftraggeber und Experten – die archaisch-großmaßstäblichen, landschaftstopografischen Erdformationen stiften Identität und prägen den Raum, gleichzeitig sind sie auch von ökologischer und sozialer Bedeutung. Bewuchs und Bepflanzung folgen übergeordneten Konzepten, ebenso wie die Integration von Spiel- und Aufenthaltszonen im Nahbereich der bewohnten Gebiete. Bis heute prägen die Erstätten den Knoten Schwechat-Süd.